Gianluca Trifilò



We Love Art, Unfortunately It Does Not Pay Our Bills

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2014


Rauminstallaition | Schwarzlicht | Kassenrollen | Hazer |
Jungkunst Winterthur

co
Franz Urben



In der Auseinandersetzung mit dem studentischen Leben und dem Übergang ins verantwortungsvolle Künstlersein stellt sich die Frage: “Wie kann man davon leben?” Geld drängt sich zwangsläufig in einer monetär basierten Welt auf und prägt selbst das kreative Dasein. Künstler nehmen es in Kauf, ihren intellektuellen Reichtum höher zu schätzen als den materiellen Reichtum. Die Geister des Geldes, die wir selbst gerufen haben, spalten uns und jeden Einzelnen von uns als Künstler. Kunst als Wertanlage. Kunst als Handelsgut.

Erst ab einem gewissen Prestige-Level wirft das eigene Schaffen genug ab, um finanziell über die Runden zu kommen. Erst wenn der Kunstbetrieb genügend Aufmerksamkeit erlangt, findet man sich in einer Position wieder, in der man sich als Künstler behaupten darf.

Der Kampf um Stipendien, Anträge an Stiftungen, stets auf dem neuesten Stand sein, immer als Gast an Ausstellungen teilnehmen und dabei freundliche Gesichter treffen – all das ist ein fester Bestandteil der eigenen Promotion und Etablierung. Doch die äussere Anpassung vereinheitlicht und konventionalisiert das Künstlerdasein und gräbt dessen eigenes Grab. “Wie kann man also seine eigenen Ausgaben decken, ohne die eigenen Konventionen der künstlerischen Prostitution zu verfallen?”

Leider beobachtet man oft auch, dass Fördergelder dorthin fliessen, wo bereits ausreichend finanzielle Mittel vorhanden sind. Dies führt zu Frustration bei Künstlerinnen und Künstlern, die sich regelmässig um Förderungen bemühen, nur um mit Ablehnungen konfrontiert zu werden. Dabei sind es gerade diejenigen, die dringend finanzielle Unterstützung benötigen, die auf der Strecke bleiben. Probleme bei der Verteilung von Fördermitteln, bürokratische Hürden und mangelnde Transparenz verstärken diese Ungerechtigkeiten.